Hauptzelebrant Provinzial Pater Konrad Haußner freute sich in seiner Begrüßung über ein voll besetztes Gotteshaus. Gekommen waren auch der neue Generalobere Pater Aldino Kiesel, sein Vorgänger Pater Lewis S. Fiorelli, sowie alle Geistlichen aus aller Welt, die am Generakapitel in Fockenfeld teilnehmen. Es wird am Mittwoch enden.
Zu Beginn seiner Predigt bezeichnete Pater Josef Liebhard das Jubiläum ein großartiges Fest. "So ein Tag, so wunderschön wie heute. . . . ", müsse man singen, sagte der Pater. Er sang die erste Strophe des Liedes und meinte, " . . . dass wir in Dankbarkeit zurückblicken, ohne der Versuchung zu erliegen von der guten alten Zeit zu sprechen". Vielmehr sei es wichtig das Heute zu wagen und einen Blick in die Zukunft zu richten. Pater Lienhard hatte trotz der Jubiläumsfeiern den Blick für die Realität nicht verloren. Die innerkirchliche Situation sei alles andere als rosig. "Wir müssen auch zugeben, dass es einen Ordensmangel gibt", sagte er. "Für die Kirche gibt es zwei Methoden, die Menschen zu überzeugen - entweder durch Autorität, oder durch Überzeugung." Dem Ordensgründer zufolge solle man nicht autoritär handeln, mahnte der Prediger seine Mitbrüder. Auf die Menschen zugehen sei die Aufgabe der Ordensleute.
Pater Lienhard erzählte von einem Mann, der aus der Kirche ausgetreten war, weil er nicht mehr beichten konnte. Da sagte er zu ihm: "Beichte ist der Stuhlgang der Seele". Dieser Satz ließ den Mann nicht mehr los, bis er nach einiger Zeit wieder zu ihm kam und er fragte, ob er wieder in die Kirche eintreten könne. Bei seiner ersten Beichte habe der Mann geweint.
Keine Übermenschen
Auch Apostel seien keine Übermenschen gewesen, "sondern Menschen wie du und ich". Wörtlich meinte er: "Da waren auch Weicheier und Angsthasen darunter, an einigen Händen klebte sogar Blut." Abschließend bat er Gott darum, jungen Menschen den Mut zu geben, einen Ordensberuf zu ergreifen. "Was gibt es Schöneres, als sich von Gottes Liebe erwärmen zu lassen ?"
Glückwünsche des Heiligen Vaters
Nach der Predigt überbrachten Mitglieder des Generalkapitels Gaben zum Altar, darunter auch ein persönliches Glückwunschschreiben des Heiligen Vaters. Gedacht wurde auch der 211 bereits verstorbenen Ordensmitglieder der Provinz. Geschmückt war die Kirche mit 100 herrlichen Sonnenblumen.
Gäste aus aller Welt tragen sich ein
Zum Schluss des Festgottesdienstes gratulierten der neue Generalobere P. Aldino Kiesel zum Jubiläum. Er hofft, dass auch künftig jener salesianische Geist in der Provinz herrscht, wie bisher. Er lud junge Menschen ein, diesem Geist Christi zu folgen. Nach dem Festakt fand in der Aula des Schlosses ein kurzer Empfang statt. Dabei trugen sich die Gäste aus aller Welt auch in das Goldene Buch der Marktgemeinde Konnersreuth ein.
Josef Rosner