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Gabenbereitung mit Symbolen und Begleittexten im Festgottesdienst
„100 Jahre Österreichisch-Süddeutsche Provinz
der Oblaten des hl. Franz von Sales“
Samstag, 27. Mai 2006, 9.00 Uhr, Augustinerkirche (Wien)

von P. Thomas Günther OSFS und P. Thomas Mühlberger OSFS




 

1. Ursprung

Diese Samenkörner stehen für die Anfänge unserer Ordensprovinz.
Am 12. Oktober 1873 begann unser Gründer, P. Louis Brisson, gemeinsam mit fünf Gefährten in Troyes das erste Noviziat der Oblaten des hl. Franz von Sales. In den folgenden Jahren wurde das politische Klima in Frankreich immer kirchenfeindlicher. Um den Fortbestand der jungen Gemeinschaft zu sichern, musste sie eine Ausbreitung auf andere Länder anstreben. Nach einigen Erkundungsreisen gelangte P. Joseph Lebeau 1896 nach Wien. Dort baute er Kontakte auf, wurde Aushilfspriester und schließlich Kirchenrektor von St. Anna. 1897 gesellten sich einige Mitbrüder und Auszubildende hinzu, und Kaiser Franz Josef unterzeichnete die Zulassung der Oblaten in Österreich. Von hier aus wurden weitere Niederlassungen auf deutschsprachigem Boden gegründet: in Regensburg, Deutsch-Südwest-Afrika, Wien-Döbling, Schloss Schmieding in Oberösterreich. 1906 wurde offiziell die deutschsprachige Provinz der Oblaten des hl. Franz von Sales errichtet, P. Lebeau wurde ihr erster Provinzial.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

2. Missionare (Josef Költringer/TG)

Diese Missionsstola steht für das missionarische Wirken der Sales-Oblaten.
Die Kirche hat sich von ihrem Wesen her immer als missionarisch verstanden. Seit den ersten Anfängen der Provinz sind deshalb auch Sales-Oblaten in verschiedene Missionsländer der Welt aufgebrochen: nach Namibia, Südafrika, Brasilien, Indien und Philippinen. Sales-Oblaten der Österreichisch-Süddeutschen Provinz waren auch in Italien, der Schweiz und den USA tätig.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

3. Begleitung von Kindern und jungen Menschen (Ferdinand Karer/TM)

Das Schulheft steht für die Begleitung von Kindern und jungen Menschen durch die Sales-Oblaten. Darin bestand von der Gründung an bis zum heutigen Tag eine der Hauptaufgaben des Ordens sowie unserer Provinz: An Schulen, Internate und Ausbildungshäuser in Wien, Schmieding, Kremsmünster, Dachsberg, Ried im Innkreis, Eichstätt, Haßfurt, Hirschberg und Fockenfeld sei hier ebenso gedacht wie an die Katholische Arbeiterjugend und Katholische Jungschar, an KIM - den Kreis junger Missionare – und an das Tillyheim für Lehrlinge in Ingolstadt. Selbstverständlich wurden auch an unzähligen anderen Orten und in Verbindung mit anderen Aufgaben Kinder und Jugendliche begleitet, beispielsweise in der Pfarrseelsorge.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

4. Publikationen (Franz Peer/TG)

Die Zeitschrift „LICHT“ steht für die umfangreiche Publikationstätigkeit der Sales-Oblaten.
Franz von Sales wurde im Jahr 1923 zum Patron der Schriftsteller und Journalisten ernannt. In dieser Tradition stehend haben die Sales-Oblaten ihre Spiritualität im Laufe der letzten 100 Jahre mit Hilfe vieler verschiedener Medien veröffentlicht: Zeitschrift Licht (seit 1906), Franz Sales-Verlag (seit 1931), zahlreiche Bücher über die salesianische Spiritualität, Deutsche Ausgabe der Werke des hl. Franz von Sales, geistliche Spruchkarten, KIM-Karten, Informationsseiten im Internet und noch viele weitere Informationsbroschüren.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

5. Pfarrseelsorge (Hans Dipplinger/TM)

Das Taufkleid steht für den Einsatz der Sales-Oblaten in den Pfarren. Unsere Mitbrüder folgten und folgen darin dem hl. Franz von Sales, der einen brennenden und umfassenden Eifer für das Heil der Seelen besaß. Stellvertretend für die im Laufe der Geschichte noch weitaus größere Zahl an betreuten Pfarrgemeinden denken wir jetzt an Artstetten, Wien (mit Kaasgraben, Krim, Glanzing, Neufünfhaus und Franz von Sales), Eichberg, Neufeld, St. Valentin und Wimpassing, Leobersdorf, Niederschönenfeld-Feldheim, Prambachkirchen, Salzburg-St. Blasius, Klagenfurt-St. Theresia, Linz-Pöstlingberg und Lichtenberg, München-St. Matthäus, Pleystein, St. Thomas, Haßfurt, Eichstätt-Hl. Familie, Wolfsthal, Angern-Mannersdorf, Ried-Riedberg, Eitzing, Aurach am Hongar, Leonberg-Wernersreuth und Münchenreuth
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

6. Spiritualstätigkeit/Säkularinstitut (Sr. Magdalena-Thekla/TG)

Dieses Buch „Geistliche Gespräche“ steht für die Begleitung von Ordensschwestern durch Sales-Oblaten.
Wie der hl. Franz von Sales die Schwestern vom Orden der Heimsuchung Mariä geistlich begleitet hat, so sind Sales-Oblaten einen gemeinsamen geistlichen Weg mit vielen Ordensfrauen gegangen: in den Heimsuchungsklöstern Cottischau, Obermarchtal, Niedernfels, Dietramszell, Pielenhofen, Zangberg, Thurnfeld und am Rennweg (Wien). Geistliche Beziehungen gab und gibt es zu folgenden Ordensgemeinschaften: Oblatinnen des hl. Franz von Sales, Soeurs de Sion, Armen-Seelen-Schwestern, Caritas Socialis, Elisabethinen, Schulschwestern, Schwestern vom göttlichen Heiland, Mallersdorfer Schwestern und noch anderen Ordensgemeinschaften. Besonders erwähnt sei das Säkularinstitut des hl. Franz von Sales, das P. Franz Reisinger Ende der 1940er Jahre gegründet hat.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

7. Kategorialseelsorge (Franz Ornetsmüller/TM)

Dieser bunte Blumenstrauß gilt als Zeichen für die Vielfalt unserer Tätigkeiten in der Kategorialseelsorge. In den Ordenssatzungen betont unser Gründer, P. Brisson, dass wir uns nicht auf einige wenige Werke oder pastorale Berührungspunkte mit der Welt beschränken sollen. Dankbar denken wir an die Dienste von Sales-Oblaten an Universitäten und in der Hochschulseelsorge, in der Erwachsenenbildung, in der Krankenpastoral und Psychotherapie, im künstlerischen Bereich, in der Militär- und Gefängnisseelsorge.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

8. Interne Dienste (Günter Maier/TG)

Diese Arbeitshandschuhe stehen für alle internen Dienste von Sales-Oblaten. Im Laufe der 100jährigen Provinzgeschichte haben Mitbrüder – oft im Verborgenen – viele wertvolle Tätigkeiten ausgeführt: in Küche, Wäscherei und Hausreinigung, in Landwirtschaftsbetrieben wie Dachsberg, Oberemmendorf und Fockenfeld, in Gärtnerei, Druckerei und Buchbinderei, in verschiedenen ordenseigenen Handwerkseinrichtungen, als Hausmeister, in Sakristei, im Bereich der Musik und noch vielen weiteren Formen.
Sales-Oblaten sind auch heute in ordensinternen Aufgaben engagiert: in der Ausbildung junger Mitbrüder, in der Betreuung von älteren Mitbrüdern, in Provinzverwaltung und Provinzleitung.
Wir denken auch an die überaus vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werken und Gemeinschaften, die zusammen mit den Sales-Oblaten leben, arbeiten und auf ihre spezifische Weise die salesianische Spiritualität vermitteln.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

9. „Schmerzliches“ (Alois Bachinger/TM)

Diese Scherben symbolisieren Schmerzhaftes in unserer Provinzgeschichte. Franz von Sales lehrt uns, dass wir auch Rückschläge und Kreuze auf uns nehmen sollen, ohne das Vertrauen in die Güte und Barmherzigkeit Gottes zu verlieren. Wir gedenken der unermesslichen Leiden der beiden Weltkriege und der großen Zahl der gefallenen, vermissten oder nicht mehr zurück gekehrten Mitbrüder. Wir beten für unsere kranken, verbitterten oder vereinsamten Mitbrüder und vermissen unsere Verstorbenen. Wir denken aber auch an das Unrecht und Leid, das wir Sales-Oblaten wissentlich oder unwissentlich anderen zugefügt haben.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.

10. Zukunft (Konrad Haußner/TG)

Diese Schale steht für das Bemühen der Sales-Oblaten um Offenheit auf Zukunft hin. Seit dem II. Vatikanischen Konzil gibt es bei den Sales-Oblaten einen inneren Erneuerungsprozess. Durch eine Neubesinnung auf die eigenen Wurzeln versuchen Sales-Oblaten, offen für die Zeichen der Zeit zu sein, auf heutige Nöte der Menschen eine Antwort zu finden und sich so am Aufbau des Reiches Gottes zu beteiligen. Aufgrund der rückläufigen Mitgliederzahl begann in den letzten 10 Jahren ein neuer intensiver Planungsprozess. Schließungen von Häusern und Apostolaten sind unumgänglich geworden, Veränderungen von bestehenden Aufgaben notwendig. Dies alles ist ein schwieriger Weg des Suchens im Vertrauen darauf, dass Gott uns führt.
Wir danken Gott für das, was gelungen ist und bitten ihn, das Unvollkommene anzunehmen und zu wandeln.


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